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Ein maghrebinischer Sufi-Schech des 20. Jahrhunderts:
Schech 'Ahmad 'Al-‘Alawi
(Referat von Karimah K. Stauch im Fach Islamwissenschaft,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitaet Bonn Orientalisches Seminar,
Seminar "Geschichte und Kultur Marokkos II" unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Wild im WS 1998/99)
1. Einleitung
Schech Ahmad ibn Mustafa l-Alawi, mit dem sich dieses Referat beschaeftigt, lebte bis in die Dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts in Mustaghanem, Algerien. In dieser Stadt an der algerischen Mittelmeerkueste, wo er im Jahre 1869 geboren wurde, lebte er bis zu seinem Tode im Jahre 1934. (Fn 1)
Selbst ein Angehoeriger des nordafrikanischen Darqawiyyah-Ordens, begruendete er den neuen Ordenszweig der Alawiyyah, der zu Lebzeiten des Schechs etwa 200.000 Mitglieder hatte und weiterhin besteht.
In dieser Arbeit soll es zunaechst um den Alawiyyah-Orden sowie um seine Verbreitung in Marokko und in Europa gehen.
Danach wird die Biographie des Schech Al-Alawi kurz umrissen.
Es folgen Anmerkungen zu seiner geistigen Lehre und insbesondere ihrem Bezug zum Qur'an.
Zum Abschluss werden einige Aktivitaeten des Schechs vorgestellt, insbesondere die Herausgabe zweier Zeitschriften.
2. Annaeherung an die Person des Schech Al-Alawi
Als eine erste Annaeherung an die Person des Schech Al-Alawi soll ein Auszug aus den Erinnerungen des Dr. Carret dienen, eines franzoesischen Arztes, der ihn im Jahre 1920 kennenlernte und bis zu seinem Tode im Jahre 1934 mit ihm Kontakt pflegte.
Dr. Carret hatte im arabischen Teil von Mustaghanem eine Praxis eroeffnet, in der er dreimal woechentlich muslimische Patienten fuer eine minimale Gebuehr behandelte.
Der Schech Al-Alawi hatte durch seine Schueler von diesem Arzt gehoert und liess ihn eines Tages zu sich rufen, als er sich eine - ihm unbekannte - Krankheit zugezogen hatte. (Fn 2)
In dem Bericht Dr. Carrets, der hier zitiert werden soll, schildert er diese erste Begegnung:
"As a result, the Shaikh Al-Alawi already knew me quite well, when I was still ignorant of his very existence. A rather serious attack of influenza which he had during the Spring of 1920 made him decide to send for me.
From my first contact with him I had the impression of being in the presence of no ordinary personality. The room I was shown into, like all rooms in Moslem houses, was without furniture. There were simply two chests which, as I found out later, were full of books and manuscripts. But the floor was covered from end to end with carpets and rush mats. In one corner was a rug-covered mattress, and here, with some cushions at his back, sitting straight upright, cross-legged, with his hands on his knees, was the Shaikh, in a motionless hieratic attitude which seemed at the same time perfectly natural." (Fn 3)
Dr. Carret berichtet weiter, dass er beim ersten Anblick des Schechs unvermittelt auf der Tuerschwelle stehen blieb, weil ihn jener sehr stark an die ueblichen Abbildungen von Jesus erinnerte. Der Schech habe ihn nach diesem kurzen Moment des Innehaltens in den Raum gebeten. Ihm sei ein Stuhl angeboten worden, er habe jedoch angesichts des Ambientes vorgezogen, mit dem Schech auf dem Boden auf einem Kissen Platz zu nehmen. Nun haette man einige erste Saetze ueber Alltagsdinge gewechselt. (Fn 4)
"During this conversation a young disciple had brought in a large brass tray with some mint-flavoured tea and some cakes. The Shaikh took nothing, but invited me to drink when the tea had been served, and himself pronounced the "Bismillah" (in the name of God) for me as I raised the cup to my lips.
It was only after all this usual ceremonial was over that the Shaikh decided to talk to me about his health. He said that he had not send for me to prescribe medicines for him; certainly, he would take medicine, if I thought it absolutely necessary and even if I thought it would help him, but he had no desire to do so. He simply wanted to know if the illness he had contracted a few days previously was a serious one. He relied on me to tell him quite frankly, and without keeping anything back, what I thought of his condition. The rest was of little or no importance.
I felt more and more interested and intrigued: a sick man who has not the cult of medicines is rare enough as it is, but a sick man who has no particular desire to get better and who simply wants to know where he stands is a still greater rarity." (Fn 5)
Soweit die Erinnerungen des Dr. Carret.
3. Die Alawiyyah-Tariqah
Man geht davon aus, dass Schech Al-Alawi ungefaehr 200.000 Anhaenger hatte. (Fn 6)
Es gab Zawiyahs (Zawaya - "Ordenshaeuser", woertl. "Winkel") ueberall in Nordafrika, aber auch in Damaskus, Palaestina, Aden, Addis Abeba, Marseilles, Paris, Den Haag und Cardiff, - die durch den Schech selbst oder durch seine Schueler gegruendet worden waren. (Fn 7) In Paris weihte Schech Al-Alawi 1926 die erste Moschee der Stadt ein. (Fn 8)
In Marokko ist die Alawiyyah besonders in Nordmarokko verbreitet.
Wichtige Zentren sind Wajdah, Nador, Al-Hoceima, Tanger, Fes, Meknes, aber auch - fuer eine andere Ueberlieferungslinie der Tariqah - Melillla, Nador oder Casablanca.
Bis in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts galt, dass in Nordmarokko in vielen Orten fast die gesamte Einwohnerschaft in einer Tariqah - in der Alawiyyah wie auch in anderen Turuq - eingebunden war.
Demgegenueber ist bezueglich der Entwicklung der letzten ca. dreissig Jahre davon auszugehen, dass die Verbreitung der verschiedenen Ordensgemeinschaften - auch der Alawiyyah -, abgenommen hat.
Die Gruende dafuer werden einerseits in der zunehmenden Verbreitung einer konsumorientierten ("westlichen") Lebenseinstellung gesehen, die sich infolge von Satelliten-Fernsehen und Globalisierung entwickelt hat. Andererseits sei in den letzten Jahren infolge politischer Unzufriedenheit der Politische Islam eher wahabitischer Praegung deutlich erstarkt. (Fn 9)
In Europa ist die Alawiyyah einerseits durch Immigranten aus muslimischen Laendern verbreitet. In Deutschland, Belgien und Holland stammen diese eingewanderten Anhaenger der Alawiyyah insbesondere aus Marokko, in Frankreich darueber hinaus auch aus Algerien, in England kommen sie u.a. aus dem Yemen. (Fn 10)
Andererseits gibt es in Europa aber auch Linien der Alawiyyah, die ueber westliche Schueler des Schechs oder eines seiner arabischen Nachfolger laufen. (Fn 11)
Einer der bedeutendsten arabischen Nachfolger des Schechs Al-Alawi war Schech Sidi Muhammad Al-Fayturi Hamudah, der mit der Tariqah Al-Fayturiyyah die Alawiyyah im oestlichen nordafrikanischen Raum und im Nahen Osten vertrat, - nach seinem Exil in Syrien insbesondere in Libyen. Er starb Anfang der Achtziger Jahre.
Schech Bashir Ahmad Dultz in Bonn, ein Deutscher, kam - nach ueber dreissig Jahren Lebens in Nordafrika - als Vertreter der Fayturiyyah im Jahre 1983 wieder nach Deutschland. Er war Schueler in der Sanussiyyah, danach in der 'Isawiyyah, bevor er Mitte der Sechziger Jahre zu einem Schueler von Schech Al-Fayturi wurde.
In Deutschland organisierte Schech Bashir Ahmad - nach dem Tode von Schech Al-Fayturi - seine Schueler und Schuelerinnen in der Tariqah As-Safinah mit der besonderen "andalusischen" Zielsetzung (- im Sinne von Schech Abu-l-Abbas Al-Mursi, dem groessten Schueler von Abu-l-Hasan Asch-Schadhili, -): der Befolgung des qur'anischen Dialoggebots mit den Ahl-Al-Kitab (den Schriftbesitzern) und dem Einsatz fuer die Verwirklichung des Ideals der vollen Beteiligung der Frauen. (Fn 12)
Die Alawiyyah ist ein Zweig des grossen Schadhiliyyah-Ordens, der in weiten Teilen der arabischen Welt verbreitet ist.
Der Schadhiliyyah-Orden geht zurueck auf den maghribinischen Schech Abu-l-Hasan Asch-Schadhili, der von Marokko ueber Tunis nach Alexandria zog, wo er 1258 starb. (Fn 13)
Typisch fuer diesen Orden ist es, dass einem monastischen oder einsamen Leben keine besondere Bedeutung beigemessen wird. Vielmehr sollen seine Mitglieder den Geist des Ordens im Leben, in der eigenen Umgebung, inmitten ihrer Aufgaben und Alltagspflichten, verwirklichen. (Fn 14)
Ein fuer Marokko bedeutender Unterzweig der Schadhiliyyah ist die Darqawiyyah-Tariqah, die auf den marokkanischen Sufi-Schech Mulai Al-Arabi ibn Ahmad ’Ad-Darqawi zurueckgeht. Dieser hatte im Jahre 1790 seine Zawiyah in Bu Barih beim Stamme der Banu Zarwal in Nordmarokko gegruendet. (Fn 15) Die Briefe des Schechs Ad-Darqawi an seine Schueler (Fuqara' ("fuqara'") - "Arme") sind 1981 auch in englischer Sprache in Cambridge erschienen. (Fn 16)
Eine Reihe weiterer Schechs aus der Alawiyyah-Ordenskette haben in Marokko gelebt wo sich z.T. auch ihre Grabmale befinden; so beispielsweise ‘Ali Al-Jamal (- der Vorgaenger des Schechs Ad-Darqawi-), der 1780 starb und in seiner Zawiyah in Fes beerdigt ist. (Fn 17)
Auch ein in der Ordensgeschichte sehr frueh angesiedelter Schech, Schech Abdussalam ibn Maschisch, der Lehrer von Schech Abu-l-Hasan Asch-Schadhili, ist in Marokko im Gebirge Alam ("Fahnen-Gebirge") beerdigt. Zu seiner Grabstaette und der nahegelegenen Hoehle werden auch heute noch Pilgerfahrten unternommen. (Fn 18)
4. Aus der Biographie des Schechs Al-Alawi
Die wichtigste zugaengliche Quelle ueber Leben und Lehre des algerischen Schechs ist die Monographie "A Sufi Saint of the 20th Century" von Martin Lings, die 1993 in Cambridge erschienen ist. Das Buch verarbeitet neben den bereits erwaehnten Erinnerungen des Dr. Carret eine Vielzahl weiterer Quellen: darunter autobiographische Aufzeichnungen des Schechs Al-Alawi selbst, seine arabischen Schriften - Gedichte, religioese Abhandlungen, Zeitungsartikel -, Korrespondenzen, die Martin Lings mit noch lebenden Anhaengern des Schechs fuehrte, sowie Informationen ueber ihn aus anderweitigen Veroeffentlichungen verschiedener Autoren in arabischer oder in westeuropaeischen Sprachen.
Die Monographie beschaeftigt sich einerseits, etwa zur einen Haelfte, mit dem Schech selbst - seiner Persoenlichkeit, seiner Lebensgeschichte und seinen Aktivitaeten -, und andererseits, zur anderen Haelfte, mit einer Darstellung seiner geistigen und religioesen Lehre auf einem recht hohen, abstrakten, Niveau. In beiden Teilen jedoch - also auch bei der Charakterisierung des Schechs, - seines Lebens und seiner Aktivitaeten -, liegt der Akzent ganz eindeutig auf dem religioesen, dem spirituellen, Aspekt. Aeusserliche oder aeussere Informationen treten dahinter zurueck. Dennoch kann man dem Buch eine Reihe von Angaben, Schlaglichtern auf die Biographie des Schechs Al-Alawi, entnehmen.
Schech Al-Alawi wurde 1869 in Mustaghanem, an der algerischen Kueste, geboren und starb dort 1934. Er war der einzige Sohn seiner Eltern neben zwei Schwestern. (Fn 19)
Da es der Familie wirtschaftlich nicht gut ging - auch wenn sie diese Tatsache nach aussen hin keinesfalls gezeigt haette -, musste er schon in sehr jungem Alter zu arbeiten beginnen.
In seinen autobiographischen Bemerkungen sagt Schech Al-Alawi von sich selbst, dass er niemals zur Schule gegangen ist, "not even for a single day", - und er habe sich niemals besonders bemueht, schreiben zu lernen. (Fn 20) - Eine bemerkenswerte Aussage fuer jemanden, von dem bereits zu Lebzeiten neben Zeitungsartikeln zwoelf Abhandlungen sowie eine Gedichtsammlung veroeffentlicht worden sind. (Fn 21)
Er erhielt Qur'an-Unterricht von seinem Vater, und lernte den Qur'an bis zur Surah Ar-Rahman auswendig, beherrschte also ca. ein Zehntel des Qur'ans.
Danach konnte er sich dem Qur'an-Studium - aufgrund der bereits erwaehnten Notwendigkeit, zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen - zunaechst nicht weiter widmen. Er arbeitete zuerst als Flickschuster und dann im Handel.
Bereits im Alter von 16 Jahren verlor er seinen Vater. (Fn 22)
Schech Al-Alawi war mehrmals verheiratet, ebenso - aus verschiedenen Gruenden - mehrfach geschieden. (Fn 23) Eine seiner Frauen starb an einer Krankheit. (Fn 24)
Er scheint keine eigenen leiblichen Kinder gehabt zu haben. (Fn 25) Er kuemmerte sich jedoch nach dem Tod seines Schechs um dessen Sohn, ebenso wie um seine Tochter bis zum Zeitpunkt ihrer Eheschliessung. (Fn 26) Auch hatte er eine sehr enge, innige Beziehung zu seinen Neffen. (Fn 27)
Schech Al-Alawi hatte, wie an verschiedenen Stellen deutlich wird, immer wieder den starken Drang, ausgedehnte Reisen zu unternehmen wie auch zu emigrieren. (Fn 28)
Martin Lings vermutet dahinter eine Sehnsucht nach Begegnung mit Menschen anderer Religionen, die dieselbe spirituelle oder religioese Tiefe erreicht hatten wie er selbst. (Fn 29) Dazu kam es jedoch nicht, da der Schech durch seine Aufgaben und seine Verantwortung innerhalb der Ordensgemeinschaft nicht in dem Masse zu reisen frei war, wie er es sich sicherlich gewuenscht haette. (Fn 30)
In den autobiographischen Aufzeichnungen des Schechs sowie in den Erinnerungen des Dr. Carret sind zwei groessere Reisen belegt: Von diesen beiden ergab sich die erste - nach dem Tode des Schechs Al-Buzidi im Oktober 1909 (Fn 31) - vollkommen spontan und ungeplant und fuehrte Schech Al-Alawi nach Algier, Tunis, Tripoli und Istanbul, wo das Kalifat bereits durch schwere politische Unruhen erschuettert war. (Fn 32)
Die zweite dokumentierte groessere Reise machte der Schech vor seinem Tod nach Mekka, Medina, Jerusalem und Damaskus. (Fn 33)
Dr. Carret war beeindruckt von der grossen Offenheit, Weitherzigkeit und Toleranz des Schech Al-Alawi. (Fn 34) Ebenso sehr fiel ihm auf, dass der Schech nie versuchte, ihn zu ueberzeugen oder gar zur Konversion zu bewegen. Bei allen Gespraechen handelte es sich einfach um einen freundschaftlichen Austausch von Gedanken und Ideen. (Fn 35)
In den autobiographischen Bemerkungen des Schech Al-Alawi, die er offensichtlich einem seiner Schueler diktiert hatte, beschaeftigte er sich zum ueberwiegenden Teil mit seiner religioesen Entwicklung. - So gilt beispielsweise sein Augenmerk selbst bei der Beschreibung seiner Reise nach Algier, Tunis, Tripoli und Istanbul im Winter 1909/10 fast ausschliesslich seinen Begegnungen mit Ordensanhaengern, Schechs oder Religionsgelehrten. (Fn 36)
Der erste Kontakt des Schechs Al-Alawi mit dem Tasawwuf ergab sich durch seine Verbindung zu einem Schech der 'Isawiyyah-Tariqah, der ihn durch seine offensichtliche Froemmigkeit beeindruckte. Diese Ordensgemeinschaft war im 16. Jahrhundert von Muhammad ibn ‘Isa (st. 1523 (Fn 37)) gegruendet worden, - und zumindest in einigen Zweigen dieser Tariqah wurden (- und werden -) auch Praktiken wie Schlangenbeschwoerung, Feuerschlucken und dergleichen gepflegt. (Fn 38)
In seiner jugendlichen Faszination fuer Wunderdinge lernte und praktizierte auch Schech Al-Alawi solcherlei Braeuche, bis eines Tages sein Blick auf ein Papier fiel, das an einer Zimmerwand hing. Auf diesem war ein Ausspruch des Propheten Muhammad wiedergegeben, der ihn veranlasste, seine Wundertaten - bis auf das Schlangenbeschwoeren - aufzugeben und sich im Orden auf das Aufsagen von Litaneien, die Anrufungen und die Qur'an-Rezitationen zu beschraenken. (Fn 39)
Einige Zeit spaeter kam es durch die Vermittlung eines Freundes, der sich ebenfalls fuer den Tasawwuf interessierte, zu einem ersten Zusammentreffen mit Schech Muhammad Al-Buzidi. Dieser Freund und er betrieben zu jener Zeit gemeinsam ein Geschaeft, in dem Schech Al-Buzidi sie von Zeit zu Zeit besuchte. (Fn 40)
Bei einem dieser Besuche kam es auch zur folgenden, amuesanten, Episode, die Schech Al-Alawi in seinen Erinnerungen festhielt:
"One day when he was with us in our shop, the Shaikh said to me: "I have heard that you can charm snakes, and that you are not afraid of being bitten."
I admitted this. Then he said: "Can you bring me one now and charm it here in front of us?" I said that I could, and going outside the town, I searched for half the day, but only found a small one, about half an arm's length.
This I brought back with me and putting it in front of him, I began to handle it according to my custom, while he sat and watched me. "Could you charm a bigger snake than this?" he asked. I replied that the size made no difference to me.
Then he said: "I will show you one that is bigger than this and far more venomous, and if you can take hold of it you are a real sage." I asked him to show me where it was, and he said: "I mean your soul which is between the two sides of your body. Its poison is more deadly than a snake's, and if you can take hold of it and do what you please with it, you are, as I have said, a sage indeed."
Then he said: "Go and do with that little snake whatever you usually do with them, and never go back to such practices again", and I went out, wondering about the soul and how its poison could be more deadly than a snake's." (Fn 41)
Kurze Zeit darauf trat (der spaetere) Schech Al-Alawi in die Tariqah des Schechs Al-Buzidi ein. Jener trug ihm die Rezitation bestimmter Morgen- und Abend-Litaneien auf sowie, bald darauf, die Anrufung des "Hoechsten Namens" ("Allah").
In diesem Zusammenhang ergibt sich eine zweite nette Episode, die in den autobiographischen Notizen des Schechs Al-Alawi erwaehnt wird und hier kurz wiedergegeben werden soll.
"He (Fn 42) told me to devote myself to dhikr Allah in the way generally practised in our order at that time; and since he had no special cell of retreat for dhikr, I was unable to find a place where I could be alone undisturbed.
When I complained of this to him, he said: "There is no place better for being alone than the cemetery." So I went there alone at nights, but it was not easy for me. I was so overcome with fear that I could not concentrate on the dhikr, although for many nights I tried to do so.
I complained again to the Shaikh, and he said: "I did not give you a binding order. I merely said there was no place better for being alone than the cemetery." Then he told me to limit my dhikr to the last third of the night, and so I invoked at night and made contact with him during the day." (Fn 43)
Auf den Verlauf und die Auswirkungen jener Anrufungen soll an dieser Stelle nicht naeher eingegangen werden, da sie detaillierter noch im folgenden Abschnitt der Arbeit zu behandeln sein werden.
>Wie aus den Ausfuehrungen des Schech Al-Alawi hervorgeht, war die Frucht des dhikr nichts weniger als die direkte Kenntnis Gottes durch Kontemplation.
Diese Kenntnis wirkte sich u.a. weiterhin aus in einem vertieften Verstaendnis der Lehre ueber die Goettliche Einheit sowie der verschiedenen Bedeutungsebenen des Qur'ans.
Zwei der Buecher des Schechs Al-Alawi - "Al-Minah Al-Quddusiyyah" ("Die heiligen Gaben") sowie "Miftah ’Ash-Shuhud" ("Der Schluessel der Zeugen" (oder: Der Schluessel der Wahrnehmung")) - wurden von ihm in diesem Lebensabschnitt verfasst. (Fn 44)
In dieselbe Zeitperiode fiel auch die Beauftragung des Schechs Al-Alawi mit der eigenstaendigen Fuehrung von Adepten auf dem Wege zu Gott. (Fn 45)
Nach seinen eigenen Bemerkungen blieb er die folgenden fuenfzehn Jahre lang an der Seite des Schechs Al-Buzidi und tat fuer die Ordensgemeinschaft, was in seiner Macht stand. (Fn 46)
Die ploetzliche Verschlechterung des Gesundheitszustands und der nahende Tod des Schechs Al-Buzidi im Jahre 1909 trafen Schech Al-Alawi bei den letzten Vorbereitungen zur Emigration, die er daraufhin aufschob. (Fn 47)
Schech Al-Buzidi verstarb am 27. Oktober 1909 und wurde in seiner Zawiyah in Mustaghanem (Fn 48) beerdigt.
Schech Al-Buzidi hatte keinerlei Anweisungen ueber seine Nachfolge hinterlassen. (Fn 49) Seine Anhaenger, die sich trafen, um uebereinzukommen, wer sich an seiner Stelle zukuenftig um die Fuqara' kuemmern solle, neigten Sidi Ahmad bin-‘Aliwah zu - wie Schech Al-Alawi nach seinem Grossvater Al-Hajj ‘Aliwah genannt wurde -, da dieser bereits zu Lebzeiten des Schechs Al-Buzidi die Aufgaben eines Schechs erfuellt hatte.
Weil ihnen jedoch gleichzeitig bekannt war, dass Schech Al-Alawi fest entschlossen war zu emigrieren, und da es auch noch einen weiteren fuer die Aufgabe qualifizierten Mann unter ihnen gab, entbrannte ueber die Nachfolge-Frage eine Diskussion, die man schliesslich mit dem Beschluss beendete, die endgueltige Entscheidung eine Woche aufzuschieben und in der Zwischenzeit auf Visionen zu achten, die bei der Entscheidung behilflich sein konnten.
Tatsaechlich wurden in den folgenden Tagen eine ganze Reihe von Visionen gesehen, die saemtlich auf den Schech Al-Alawi als Nachfolger des Schechs Al-Buzidi hinwiesen. (Fn 50)
Als die Fuqara' somit entschieden hatten, Schech Al-Alawi zu ihrem Ordensnachfolger zu machen und ihn von seinen Auswanderungplaenen abzubringen, wurde eine Generalversammlung in der Zawiyah des Schechs Al-Buzidi einberufen, in deren Verlauf ihm die Fuqara' den Treueeid leisteten. (Fn 51)
Es ergab sich wie von selbst, dass in der darauf folgenden Zeit alle Fuqara' - auch jene, die ausserhalb von Mustaghanem lebten - bis auf zwei oder drei ihr Treuegeloebnis bei Schech Al-Alawi erneuerten, so dass schliesslich die gesamte Tariqah wiederum vereint war. (Fn 52)
Bereits zu jener Zeit, als Schech Al-Alawi die 'Isawiyyah -Tariqah verlassen hatte und mit seinem Freund Al-Hajj Bin-Awdah auf der Suche nach spiritueller Fuehrung gewesen war (- also etwa fuenfzehn Jahre vor dem Tode des Schechs Al-Buzidi -), waren in der Provinz Oran, zu der auch Mustaghanem gehoerte, verschiedene Zweige der Darqawiyyah etabliert gewesen. Trotzdem aber war anscheinend mit dieser Vielzahl derer, die geistige Fuehrung anboten, nicht unbedingt auch entsprechende Qualitaet einhergegangen. Dies hatte sich auch in den folgenden Jahren, bis zum Tode des Schechs Al-Buzidi, kaum geaendert. (Fn 53)
Vor diesem Hintergrund aeusserte sich Schech Al-Alawi zunehmend expliziter ueber seine eigene Funktion - und gelegentlich sogar ueber die falschen Ansprueche anderer.
Es besteht wenig Zweifel daran, dass er sich selbst als den mujaddid ("Erneuerer (der Religion)") verstand, den der Prophet Muhammad fuer jedes Jahrhundert versprochen hatte. Der letzte dieser Erneuerer war zweifellos der Schech Ad-Darqawi selbst gewesen. (Fn 54)
Die staerkste Opposition gegen den Schech Al-Alawi kam, wie vielleicht zu vermuten war, aus den Reihen der Fuehrer der Darqawiyyah in der Region, die z.T. ihre Schueler an ihn verloren. (Fn 55)
Diese Gegnerschaft verstaerkte sich noch in jenem Augenblick, als sich Schech Al-Alawi von der Mutter-Zawiyah der Darqawiyyah in Marokko unabhaengig machte.
Zu diesem Schritt veranlasste ihn unter anderem die Tatsache, dass er es fuer noetig befand, die Khalwah ("Zurueckgezogenheit, Alleinsein"), eine spezielle Form des spirituellen Rueckzugs, als regulaere Methode in den Orden einzufuehren. Zusammengefasst beschrieb Schech Al-Alawi die Khalwah folgendermassen:
"The khalwah is a cell in which I put the novice after he has sworn to me not to leave it for forty days if need be. In this oratory he must do nothing but repeat ceaselessly, day and night, the Divine Name (Allah), drawing out at each invocation the syllable ah until he has no more breath left.
Previously he must have recited the Shahadah (la ilaha illa Llah, there is no god but God) seventy-five thousand times.
During the khalwah he fasts strictly by day, only breaking his fast between sunset and dawn..." (Fn 56)
Die Opposition und Feindseligkeit gegen den Schech war ausgesprochen heftig. Sie hielt jedoch nicht allzu lange an, zumal der Gross-Grossenkel des Schechs Ad-Darqawi selbst von der Mutter-Zawiyah in Marokko zu Schech Al-Alawi kam, um ihn als seinen Meister anzuerkennen; - und dies geschah mit dem Einverstaendnis seines Onkels, des damaligen Fuehrers der Mutter-Zawiyah. (Fn 57)
In den Jahren nach dem Tod des Schechs Al-Buzidi unternahm Schech Al-Alawi nicht nur seine bereits erwaehnten Reisen nach Algier, Tunis, Tripoli und Istanbul (im Winter 1909/10) sowie nach Mekka, Medina, Jerusalem und Damaskus (kurz vor seinem Tode), - sondern immer wieder besuchte er auch Algier und zahlreiche kleinere Orte und Doerfer auf dem Land. (Fn 58)
Umgekehrt floss ein stetiger Strom von Besuchern oder Pilgern aus verschiedenen Regionen und Laendern nach Mustaghanem. (Fn 59)
5. Die Lehre des Schech Al-Alawi und der Qur'an
Im Tasawwuf geht es um nichts anderes als um die Verwirklichung der islamischen Lehre in ihrer Tiefendimension - insbesondere ihrer inneren Dimension.
Jeder Schech - wie auch die Alawiyyah-Ueberlieferungskette beispielhaft zeigt - sieht sich ueber seine Lehrmeister in der Lehrtradition des Propheten Muhammads.
Demzufolge ist es an sich nicht erstaunlich, dass sich die Ausfuehrungen des Schechs Al-Alawi ueber geistige Themen immer wieder sehr deutlich auf den Qur'an und auch die Sunnah beziehen.
Schon die Namen, die Schech Al-Alawi fuer die "Sufis" verwendet, sind dem Qur'an und der Sunnah entlehnt: Nur sehr selten gebraucht er den Begriff "Sufis"; meist verwendet er die Bezeichnung "Das Volk" ("Al-qaum"). Diese Bezeichnung geht auf das im Folgenden zitierte Hadith (- und andere vergleichbare Ueberlieferungen -) zurueck:
"Verily God hath Angels, a noble company of travellers, who seek out the circles of remembrance on earth, and where they find one they throng together above it, wing against wing, so that the highest of them are in Heaven. God saith unto them: 'Whence come ye?', and they say: 'We come from Thy slaves who are glorifiying Thee and magnifying Thee and testifying that there is no god but Thee and praying unto Thee and seeking Thy Protection.' ... Then He saith: 'Bear ye witness that I have forgiven them, and that I have granted them that for which they pray unto Me, and I have vouchsafed them My Protection against that wherefrom they sought it.' Then they say: 'Lord, amongst them, sitting with them, is a sinner.', and He saith: 'Him also have I forgiven, for he is among a folk (qaum) whose fellow, that sitteth with them, shall not be confounded." (Fn 60)
Die Angehoerigen einer Tariqah nennt Schech Al-Alawi meist "al-fuqara’", "die Armen", - nach Qur'an-Versen wie:
" O ihr Menschen, ihr seid die Armen (Beduerftigen) Gott gegenueber, und Allah ist der Reiche, der zu Lobende." (35:15) oder
"Und Allah ist der Reiche, und ihr seid die Armen." (47:38)
Auch in seinen Lehrschriften, bezieht sich Schech Al-Alawi auf den Qur'an.
Vom Propheten Muhammad selbst wird der Ausspruch ueberliefert, dass jeder Qur'an-Vers eine "Aussen-" und eine "Innenseite" habe. So enthaelt der Qur'an einerseits zahlreiche "offene" Verse, die jeder Glaeubige auf die ihm gemaesse Art auf sich beziehen kann, wie z.B. die Bitte in der ersten Surah des Qur'ans "Und fuehre uns den geraden Weg", - wobei man auf verschiedenen Tiefen-Ebenen zu verschiedenen Bedeutungen kommen wird. Andererseits gibt es auch Verse, deren woertliche Bedeutung ganz explizit die innere Tiefendimension des Tasawwuf beleuchtet, wie etwa der Vers "Wir (Gott) sind ihm (dem Menschen) naeher als seine Halsschlagader" (50:16). (Fn 61) (Fn 62)
Hier sollen beispielhaft einige Verse genannt werden, die fuer die Lehre und Praxis des Tasawwuf von besonderer Bedeutung sind, die daher immer wieder in sufischen Abhandlungen vorkommen, so auch bei Schech Al-Alawi:
Hierzu gehoeren z.B. all jene Qur'an-Verse, die die Naehe Gottes zu den Menschen betonen, - wie der bereits erwaehnte Vers:
"Wir (Gott) sind ihm (dem Menschen) naeher als seine Halsschlagader" (50:16) oder
"Ich (Gott) bin mit Euch, wo immer ihr seid" (57:4).
Auch gibt es eine ganze Reihe von Versen, die darauf hinweisen, dass Glaube nicht statisch ist, sondern dynamisch, - dass also Glauben vertieft werden kann und soll. Diese Verse machen darauf aufmerksam, dass die Beziehung der Menschen zu Gott an Intensitaet zunehmen kann. Verschiedentlich wird in solchen Ayat ("Qur'an-Versen", aber auch: "Wunderzeichen") auch davon gesprochen, dass Gott die Glaeubigen auf ihrem Weg lenkt und eine Interaktion zwischen Gott und Mensch stattfindet.
Zu solcherlei Versen gehoeren etwa:
"Wir (Gott) werden sie Unsere Zeichen an den Horizonten und in sich selbst erkennen lassen." (41:53),
"Er (Gott) ist es, Der die Ruhe in die Herzen der Glaeubigen niedersandte, damit sie ihrem Glauben Glauben hinzufuegen" (Sura 48:4) oder
"Und euer Herr sprach: Ruft nach Mir und ich werde Euch antworten." (40:60).
Weiterhin weist der Qur'an immer wieder auf die Bedeutung des Gottgedenkens und der Gottesanrufung hin, die fuer die sufische Praxis von grosser Wichtigkeit sind.
Als Beispiele sollen hier die Verse
"Das Gedenken Gottes ist am groessten" (29:45),
"Sind nicht die Herzen im Zustand des Friedens im Gedenken an Gott?" (13:28),
"Und ruft Ihn an in Furcht und heftigem Verlangen." (7:56) sowie
"Ruft Euren Herrn in Demut und im Verborgenen an." (7:55)
genannt werden.
Eines der Ziele der sufischen Unterweisung ist das tatsaechliche Bewusstsein dessen, dass Gott unteilbar, allgegenwaertig und nahe ist.
Demzufolge spielen auch bei Schech Al-Alawi jene Qur'an-Verse eine wichtige Rolle, die auf diese Einheit, Allgegenwart und Naehe Gottes hinweisen.
Zu diesen Versen gehoeren beispielsweise die beiden folgenden:
"Und Allah gehoert der Osten und der Westen; wo immer ihr euch also hinwendet, dort ist das Antlitz Allahs. Wahrlich, Allah ist Allumfassend, Allwissend." (2:115) und
"Er ist der Erste und der Letzte und der Aeussere und der Innere und Er ist der Kenner aller Dinge" (57:3)
Zwar kann der menschliche Verstand nicht wirklich begreifen, wie z.B. Gott sowohl der Aeussere als auch der Innere sein kann. "Indem (der Verstand) diese Wahrheiten theoretisch gelten laesst, begibt er sich selbst an die aeusserste Grenze seines eigenen Bereichs." schreibt Martin Lings. (Fn 63)
Aber dennoch entspricht es der sufischen Lehre und Erfahrung, dass diese Qur'anischen Aussagen Wahrheiten enthalten, die innerhalb der Moeglichkeiten menschlichen Fassungsvermoegens liegen.
Das Ziel der Lehre in einer Tariqah ist es, dass die Glaeubigen in die Lage versetzt werden, diese Wahrheiten tatsaechlich zu erfahren - und nicht nur zu glauben. Wie Schech Al-Alawi sagt:
"Faith is necessary for religions, but it ceases to be so for those who go further and who achieve self-realization in God. Then one no longer believes because one sees. There is no longer any need to believe, when one sees the Truth." (Fn 64)
Und Martin Lings schreibt dazu Folgendes:
"Fuer den Verstand mag es sehr gut sein, metaphysische oder eschatologische Wahrheiten zu bejahen. Die Vorstellung - oder das Unterbewusstsein - besteht nichtsdestotrotz beharrlich auf dem Glauben an diese Welt; sie haelt weder Gott noch das Jenseits fuer moeglich; jeder Mensch ist als solcher ein Heuchler. Der Weg entspricht genau dem Uebergang von der ueblichen Heuchelei zur geistigen Aufrichtigkeit." (Fn 65)
In einer Reihe von Qur'an-Versen findet man die Erfahrung wieder, die der Sufi auf dem Weg zu einem tieferen Verstaendnis der Wirklichkeit macht.
Beispielhaft sollen hier zwei Qur'an-Verse genannt werden.
"Alle Dinge vergehen bis auf Sein (Gottes)Angesicht." (28:88) sowie
"Alles auf (Erden) ist vergehend. Aber das Angesicht deines Herrn bleibt bestehen voll Majestaet und Ehre." (55:26-27).
Aus der Perspektive der islamischen Mystiker werden diese Qur'an-Verse eben nicht nur so verstanden, dass alle geschaffenen Gegenstaende und Lebewesen vergaenglich sind, sondern auch als unmittelbarer Ausdruck der eigenen Erfahrung, dass in der Wahrnehmung nichts Bestand behaelt als das Goettliche Sein.
Aus der zweiten dieser beiden Ayas des Qur'an sind auch die beiden immer wieder genannten sufischen Begriffe "fana’" ("Entwerden) (von "faniya" = "vergehen, zunichte werden") und "baqa’" ("Weiterbestehen") abgeleitet.
Zur Erlaeuterung dieser beiden Begriffe schreibt Prof. Annemarie Schimmel:
"Die beste Interpretation des fana und des folgenden Zustandes, baqa, stammt von dem japanischen Gelehrten Toshihiko Izutsu, der fana erklaert hat als "voellige Aufhebung des Ich-Bewusstseins, wenn nur die absolute reine Eine Wirklichkeit als absolutes Bewusstsein vor ihrer Spaltung in Subjekt und Objekt uebrig bleibt" - der Zustand, den die Sufis jam´, >Vereinigung, Sammlung< nennen. Der Sufi erlebt die Rueckkehr zu dem Augenblick, da Gott war und nichts ausser Ihm. Fana ist "sicherlich eine menschliche Erfahrung ... aber der Mensch ist nicht das Subjekt dieser Erfahrung. Das Subjekt ist vielmehr die metaphysische Wirklichkeit selbst". Man kann hier an Rumis Versuch denken, diesen Zustand mit einem grammatischen Beispiel zu erklaeren: mata Zaid >Zaid ist gestorben<; hier ist Zaid zwar das Subjekt, aber nicht das handelnde Subjekt...
Dann kann der Mensch den Zustand des baqa, >Dauern< oder >Bleiben in Gott< erreichen, und schliesslich die >zweite Trennung< oder >Zusammenfassung<, jam´ al-jam´ finden: "Der Mensch wird aus seinem absoluten Nichtsein erloest, voellig umgeformt in ein absolutes Selbst. Die Vielheit wird wieder sichtbar - doch in verwandelter Form, naemlich als Determination der einen Wirklichkeit." In diesem Zustand handelt der Mystiker ganz und gar durch Gott." (Fn 66)
Der Schech Al-Alawi behandelt diese Lehren an verschiedenen Stellen ausfuehrlich, so z.B. wenn er schreibt:
"The Gnostic hath not Gnosis if he know not God from every standpoint and in whatever direction he turneth. The Gnostic hath only one direction, and that is towards the Truth Itself. Wheresoe'er ye turn, there is the Face of God, that is, wheresoe'er ye turn your senses towards sensible things or your intelligences towards intelligible things or your imaginations towards imaginable things, there is the Face of God." (Fn 67)
Auch in den autobiographischen Notizen des Schechs Al-Alawi finden wir diese Erfahrungen wieder, als er die Lehrmethode seines Meisters, des Schechs Al-Buzidi beschreibt:
"As to his way of guiding his disciples, stage by stage, it varied. He would talk to some about the form in which Adam was created and to others about the cardinal virtues and to others about the Divine Actions, each instruction being especially suited to the disciple in question. But the course which he most often followed, and which I also followed after him, was to enjoin upon the disciple the invocation of the single Name (Fn 68) with distinct visualization of its letters until they were written in his imagination.
Then he would tell him to spread them out and enlarge them until they filled all the horizon.
The dhikr would continue in this form until the letters became like light.
Then the Shaikh would show the way out of this standpoint - it is impossible to express in words how he did so - and by means of this indication the Spirit of the disciple would quickly reach beyond the created universe provided that he had sufficient preparation and aptitude - otherwise there would be need for purification and other spiritual training.
At the above-mentioned indication the disciple would find himself able to distinguish between the Absolute and the relative, and he would see the universe as a ball or a lamp suspended in a beginningless, endless void. Then it would grow dimmer in his sight as he persevered in the invocation to the accompaniment of meditation, until it seemed no longer a definite object but a mere trace. Then it would become not even a trace, until at length the disciple was submerged in the World of the Absolute and his certainty was strengthened by Its Pure Light. In all this the Shaikh would watch over him and ask him about his states and strengthen him in the dhikr degree by degree until he finally reached a point of being conscious of what he perceived through his own power. The Shaikh would not be satisfied until this point was reached, and he used to quote the words of God which refer to: One whom his Lord hath made certain, and whose certainty He hath then followed up with direct evidence. (Fn 69)
When the disciple had reached this degree of independent perception, which was strong or weak according to his capability, the Shaikh would bring him back again to the world of outward forms after he had left it, and it would seem to him the inverse of what it had been before, simply because the light of his inward eye had dawned. He would see it as Light upon Light (Fn 70), and so it had been before in reality.
In this degree the disciple may mistake the bowstring for the arrow as has happened to many of those who are journeying to God, and he may say as more than one has said: "I am He whom I love, and He whom I love is I", and the like - enough to make anyone who has no knowledge of the attainments of the mystics and is unfamiliar with their ejaculations throw at him the first thing that he can lay hands on. But the master of this degree comes before long to distinguish between the spiritual points of view, and to give to each of the different degrees of existence its due and to each of the spiritual stations what rightly belongs to it.
...
This path which I have just described as being that of my Master is the one that I have followed in my own spiritual guidance, leading my own followers along it, for I have found it the nearest of the paths which lead to God." (Fn 71)
6. Aktivitaeten des Schechs
Nachdem der Schech Al-Alawi selbst Ordensfuehrer geworden war, machte er seine Tariqah von der Mutter-Zawiyah der Darqawiyyah in Marokko unabhaengig und nannte seinen Zweig "’At-Tariqat Al-Alawiyyat Ad-Darqawiyyat Asch-Schadhiliyyah".
Wie bereits erwaehnt, brachte ihm dieser Schritt zunaechst die Feindseligkeit der Darqawiyyah-Gemeinschaften in seiner Umgebung ein, welche jedoch nicht allzu lange andauerte.
Stattdessen musste er sich zunehmend gegen Gegner des Sufitums zur Wehr setzen, die ihn und seine Tariqah im speziellen und das Sufitum im allgemeinen angriffen.
Das Signal fuer den Beginn dieser Attacken war die Veroeffentlichung der Gedichte des Schechs Al-Alawi.
Insbesondere eines seiner sehr fruehen Gedichte enthielt einen Vers, der Anstoss erregte und der in der zweiten Auflage ausgelassen wurde. Es handelte sich um einen Vers, der an den Propheten Muhammad gerichtet war und lautete:
"If I should die of longing, rejected, what excuse will save thee?" (Fn 72)
Wegen dieses Verses wurde Schech Al-Alawi der Respektlosigkeit gegenueber dem Propheten angeklagt. Die Diskussion war jedoch nur der Startschuss fuer eine Reihe von Angriffen, auf die zu reagieren er sich schliesslich genoetigt sah. (Fn 73)
Im Jahre 1920 schrieb er seine erste Verteidigung des Tasawwuf, "Al-Qaul Al-Ma‘ruf" ("Die geziemende (oder: bekannte) Rede").
Diese war eine Reaktion auf die Streitschrift eines tunesischen Professors von der Religioesen Fakultaet in Tunis gegen den Schech Al-Alawi. (Fn 74)
Eine der Tiraden dieses Professors hatte mit den Worten geendet: "Islam ist nichts als das Buch Gottes und die Sunnah Seines Gesandten".
Darauf erwiderte der Schech: "Wer hat Ihnen gesagt, das die Sufis behaupten, der Islam basiere auf anderen Prinzipien als eben diesen? Sie sagen allerdings, dass im Buche Gottes eine Lehre enthalten ist, die ueber das Verstaendnis der meisten Menschen hinausgeht."
Nach einigen weiteren Ausfuehrungen fuegte er hinzu: "Wenn Sie sagen >Islam ist nichts als das Buch Gottes und die Tradition des Gesandten<, dann ist das so, als haetten Sie gesagt >Islam ist das, was ich in dem Buche Gottes und in der Tradition verstehe, und nichts anderes.< " (Fn 75)
Verschiedene Einzelheiten griff der Professor als unzulaessige Neuerungen an, so z.B. das Tanzen (oder die rhythmischen Bewegungen) beim Dhikr, das Tragen von Misbahas ("Rosenkraenzen") sowie der Besuch von Grabstaetten von Schechs, den er als Imitation der Unglaeubigen verurteilte.
Der Schech Al-Alawi antwortete in seiner Erwiderung sehr ausfuehrlich und ernsthaft auf alle diese Punkte, erklaerte den Sinn dieser Gepflogenheiten und wie sie sich auf den Qur'an oder die Propheten-Traditionen zurueckfuehren liessen. (Fn 76)
Z.B. fuehrt er bezueglich des Tragens von Misbahas aus:
"What is the difference between counting with date-stones (for which you say there is a precedent) and counting with beads or any other ritually clean objects. You have affirmed that some of the Companions counted with pebbles instead of date-stones. Perhaps you object to beads because they are strung on a cord. But tradition reports that Abu Hurairah had a knotted cord with a thousand knots in it and that he did not go to sleep until he had told it. Does not this come very near to the bead-strung rosary that is used today? And do you think that Abu Hurairah would have left his rosary behind if he had gone on a journey, for example, or that if the Prophet had seen him carrying it in his hand, or wearing it round his neck he would have censured him? Personally I do not think so - but God knoweth best." (Fn 77)
Ab 1922 gab Schech Al-Alawi eine religioese Wochenschrift heraus, "Lisan ad-Din" ("Die Zunge (=Stimme) der Religion") die er 1926 ersetzte durch die Zeitschrift "Al-Balaagh Al-Jaza'iri" - "Algerische Mitteilungen").
Insbesondere die letztere dieser beiden Zeitungen hatte eine zweifache Zielrichtung, indem sie zum einen fuer seine Schueler gedacht war, zum anderen jedoch auch fuer die Gesellschaft insgesamt.
Ziel ihrer Herausgabe war die Arbeit fuer eine Erneuerung des Islams, wobei die Breiten-Dimension der Religion - durch die dort vertretene Meinungsvielfalt - geschuetzt und die Tiefen-Dimension - durch Auslegungen und Ansichten, die ueber Oberflaechlichkeiten hinausgingen, - wiederhergestellt werden sollte. (Fn 78)
Bezueglich seiner eigenen Schueler war sich der Schech darueber im Klaren, dass keine innere Reinigung vollstaendig ist, wenn sie nicht auch die Reinigung von falschen Gedanken beinhaltet, und so sollte "Al-Balaagh" auch einen differenzierte und ausgewogene Perspektive vermitteln.
Beispielswiese verteidigte Schech Al-Alawi christliche Missionare gegen unberechtigte Vorwuerfe, obwohl er sich stets entschieden gegen ihre Aktivitaeten in Algerien und anderen muslimischen Laendern aussprach. Trotzdem wies er etwa darauf hin, dass die meisten Missionare keine bewussten politischen Werkzeuge ihrer Regierungen seien, sondern diese im Gegenteil immer wieder dazu aufforderten, ihre materiellen Interessen zu beschraenken. "Aber warum", fuegte er hinzu, "kuemmern sich diese Missionare nicht mehr um das spirituelle Wohlergehen ihres eigenen Volks?" (Fn 79)
"Al-Balaagh Al-Jaza'iri" behandelte sehr verschiedene Themen:
So wurden zum Beispiel die Fuehrer der Ordenshaeuser ("Zawaya") aufgefordert, tatsaechlich zu praktizieren, was sie predigten. Die Muslime in ihrer Gesamtheit wurden aufgerufen, ihr Niveau des klassischen Arabischen zu verbessern.
Selbstverstaendlich enthielt die Zeitschrift eine Reihe von Artikeln des Schechs Al-Alawi zur Verteidigung des Sufitums gegen Angriffe, u.a. durch sogenannte Islam-Reformer, die den Tasawwuf als rueckschrittlich ablehnten.
In solchen zitierte er immer wieder angesehene islamische Autoritaeten - wie z.B. Muhammad ‘Abduh, der sowohl Grossmufti von Aegypten als auch der Rektor der Al-Azhar-Universitaet gewesen war, oder Abu Hamid Al-Ghazali - zur Verteidigung des Sufitums. (Fn 80)
Er wandte sich dagegen, die Religiositaet einer modernen Lebensweise zu opfern. Insbesondere sprach er sich gegen die Annahme der franzoesischen Staatsbuergerschaft durch Algerier aus, da diese dazu fuehrte, dass ihre Inhaber saekularem Recht unterstanden.
Auch argumentierte er gegen eine Verwestlichung durch die Annahme europaeischer Sitten und insbesondere europaeischer Kleidung. (Fn 81)
Es gab immer wieder Kritiker des Schechs Al-Alawi, die ihre Einwaende nicht nur schriftlich niederlegten, sondern sogar persoenlich zu ihm kamen, um diese vorzubringen. So sprach sich ein solcher Besucher gegen die Wiederholung des goettlichen Namens ohne grammatikalischen Zusammenhang aus. Seiner Ansicht nach bedeute der im Qur'an immer wieder hervorgehobene Terminus "dhikru'llah" lediglich, zu Gott zu beten oder ihn zu lobpreisen.
In einem dadurch angestossenen Artikel in "Al-Balaagh Al-Jaza'iri" ging Schech Al-Alawi ausfuehrlich auf dies Einwaende ein:
Das Beduerfnis einer konzentrierteren Form des Gottesdienstes, zusaetzlich zum Gebet oder der Lobpreisung im gewoehnlichen Sinne, werde empfunden oder nicht, - je nachdem wo das Zentrum des Gottesdienstes im einzelnen Menschen liege: liege dieses Zentrum naeher am Verstand, der die Faehigkeit der Analyse beheimate, so werde eine eher analytische Form des Gottesdienstes den Beduerfnissen des Menschen entsprechen. Laege das Zentrum der Anbetung dagegen tiefer, so befaende es sich naeher am Herzen, das die Faehigkeit der Synthese darstelle, und eine eher synthetische Form des Gottesdienstes werde benoetigt - wie das dhikr, das einen Ruf aus dem Herzen oder aus der Naehe des Herzens darstelle.
Schech Al-Alawi erklaert weiter, dass jedes Wort, das man wiederhole, einen Einfluss auf die Seele habe. Ausfuehrlich zitiert er die Ausfuehrungen des Al-Ghazali ueber Nutzen und Sinn der Wiederholung des goettlichen Namens. Auch fuehrt er ein Hadith an, das die Anrufung Gottes, in welcher konkreten Form auch immer, gutheisst. (Fn 82)
Wie der Schech in dem nun folgenden Zitat die Meinungsfreiheit und den Pluralismus der Auslegungen wuerdigt, spricht fuer sich selbst:
"This is surely enough to make a man think well of the rememberers, whatever their method of remembrance. But supposing that all I have said so far does not convince you as to logical proof, then it is only fair to say that the question is one about which we must agree to differ. In other words, it is a matter for ijtihad, and on what pretext, my brother, would you compel us to accept your way of thinking and subscribe to your ijtihad when we have done nothing to compel you to subscribe to ours?"
7. Abschluss
Zum Abschluss soll Schech Ahmad ibn Mustafa l-Alawi an dieser Stelle mit einem kurzen Zitat gewuerdigt werden:
"The idea which is the secret essence of each religious form, making each what it is by the action of its inward presence, is too subtle and too deep to be personified with equal intensity by all those who breathe its atmosphere. So much the greater good fortune it is to come into contact with a true spiritual representative of one of those forms (worlds which the modern West fails to understand), to come into contact with someone who represents in himself, and not merely because he happens to belong to a particular civilization, the idea which for hundreds of years has been the very life-blood of that civilization.
To meet such a one is like coming face to face, in mid-twentieth century, with a mediaeval Saint or a Semitic Patriarch, and this was the impression made on me by the Shaikh Al-Hajj Bin-‘Aliwah, one of the greatest Masters of Sufism." (Fn 83)
Und das letzte Wort soll Schech Al-Alawi selbst gehoeren. Dieser sagt in einer seiner Lehr-Abhandlungen:
"The gnostic is with Allah in retreat and no one knows him in that respect. As it is said:
I have taken to retreat with my Beloved,
And between us there is a secret.
More fine than the breeze in the morning
When it blows." (Fn 84)
Fussnoten:
(1) Vgl. Lings, 1993, S. 48.
(2) Vgl. Lings, 1993, S. 13f..
(3) Lings, 1993, S. 14.
(4) Vgl. Lings, 1993, S. 14f..
'(5) Lings, 1993, S. 15.
(6) Vgl. Steffan, 1995, S. 256; vgl. Lings, 1993, S. 102-104, S. 116 (Fussnote 1).
(7) Vgl. Lings, 1993, S. 116.
(8) Vgl. Lings, 1993, S. 116, Fussnote 2. Muendliche Information von Schech Bashir Ahmad Dultz, Bonn, sowie Hajj Kaddour El-Karrouch, Duesseldorf, im Dezember 1998.
(9) Muendliche Auskuenfte von Hajj Kaddour El-Karrouch; vgl. sein Buch "Mein Leben zwischen zwei Welten", das sich im Literaturverzeichnis dieser Arbeit findet. Hajj Kaddour El-Karrouch ist Marokkaner und stammt aus einem Dorf in der Naehe von Nador. Er lebt seit Anfang der Siebziger Jahre in Deutschland. Sidi Kaddour ist Mitglied der Alawiyyah-Tariqah in Deutschland und war zeitweilig selbst ein Vertreter Schech Khalids, bis er diese Aufgabe auf eigenen Wunsch hin abgab.
(10) Vgl. El-Karrouch, 1999, u.a. S. 134-138; vgl. Steffan, 1995, S. 259; vgl. Lings, 1993, S. 116, insbesondere Fussnote 3.
(11) Vgl. Steffan, 1995, S. 256-260, S. 272f..
(12) Muendliche Informationen von Schech Bashir Ahmad, 16.4.99. Vgl. auch Steffan, 1995, S. 272f..
(13) Vgl. Schimmel, 1995, S. 354; vgl. Topper, 1991, S. 123f..
(14) Vgl. Schimmel, 1995, S. 354-360.
(15) Vgl. Topper, 1991, S. 197.
(16) Vgl. Ad-Darqawi, 1981.
(17) Vgl. Topper, 1991, S. 197.
(18) Vgl. Topper, 1991, S. 55f.; vgl. Schimmel, 1995, S. 354.
(19) Vgl. Lings, 1993, S. 48.
(20) Vgl. Lings, 1993, S. 48.
(21) Vgl. Lings, 1993, S. 230 f..
(22) Vgl. Lings, 1993, S. 48f..
(23) Vgl. Lings, 1993, S. 49f, S. 66-68.
(24) Vgl. Lings, 1993, S. 62.
(25) Vgl. Lings, 1993, S. 29.
(26) Vgl. Lings, 1993, S. 62.
(27) Vgl. Lings, 1993, S. 29.
(28) Vgl. Lings, 1993, S. 61f., 66, 68f..
(29) Vgl. Lings, 1993, S. 79-82.
(30) Vgl. Lings, 1993, S. 61f., 66-69.
(31) Vgl. Lings, 1993, S. 62 Fussnote.
(32) Vgl. Lings, 1993, S. 69-78.
(33) Vgl. Lings, 1993, S. 29, S. 79 (Fussnote 2).
(34) Vgl. Lings, 1993, S. 23.
(35) Vgl. Lings, 1993, S. 24, S. 26.
(36) Vgl. Lings, 1993, S. 69-78.
(37) - nach anderen Angaben 1526 - (vgl. Topper, 1991, S. 156).
(38) Vgl. Lings, 1993, S. 50 (auch Fussnote 3), vgl. Topper, 1991, S. 154-167.
(39) Vgl. Lings, 1993, S. 50f..
(40) Vgl. Lings, 1993, S. 52.
(41) Lings, 1993, S. 52.
(42) (d.h. Schech Al-Buzidi)
(43) Lings, 1993, S. 53.
(44) Vgl. Lings, 1993, S. 58f..
(45) Vgl. Lings, 1993, S. 59.
(46) Vgl. Lings, 1993, S. 60f..
(47) Vgl. Lings, 1993, S. 61f.
(48) Die Zawiyah des Schechs Al-Buzidi befand sich in seinem Wohnhaus, unweit der heutigen grossen Alawiyyah-Zawiyah in Mustghanem, die erst in den Jahren 1920-22 errichtet wurde. (Vgl. Lings, 1993, S. 18f.; vgl. Al-Alawi, Ahmad ibn Mustafa (4. Auflage des Diwans, ohne Datumsangabe), S. 2 des Vorworts.)
(49) Er wird zitiert mit den Worten: "I am like a man who has been living in a house by permission of the Landlord, and who when he wishes to leave that house gives the keys back to the Landlord. He it is, the Landlord, that sees who best deserves to have the house placed at his disposition. I have no say in the matter. God creatheth what He will, according to His Choice.". Vgl. Lings, 1993, S. 63.
(50) Vgl. Lings, 1993, S. 62-66, S. 201-203, wo eine Reihe dieser Visionen aufgefuehrt sind.
(51) Schech Al-Alawi erklaert in seinen Aufzeichnungen, dass alle aelteren Schueler ihren Treueeid dem neuen Schech gegenueber muendlich leisteten, waehrend dies die danach neu aufzunehmenden Schueler durch Handreichen taten. (Vgl. Lings, 1993, S. 68).
(52) Vgl. Lings, 1993, S. 68.
(53) Vgl. Lings, 1993, S. 82f..
(54) Vgl. Lings, 1993, S. 83f..
(55) Vgl. Lings, 1993, S. 84.
(56) Lings, 1993, S. 85.
(57) Vgl. Lings, 1993, S. 86f..
(58) Vgl. Lings, 1993, S. 102-104, S. 116.
(59) Vgl. Lings, 1993, S. 18-21 (Marokko (besonders Riff), Tunis), S. 30 (Europa, USA),
S. 116 (Nordafrika, Damaskus, Palaestina (Jaffa, Gaza, Faluja), Aden, Addis Abbeba, Marseilles, Paris, Den Hague, Cardiff). Vgl. El Karrouch, 1999, S. 57 (Marokko).
(60) Muslim, Dhikr, 8, zitiert in Lings, 1993, S. 51.
(61) Wie Martin Lings feststellt gleicht die "Innenseite" hier >>ausnahmsweise der woertlichen Bedeutung. Die schuetzende "Aussenseite" besteht in der Verwirrung, die durch die ploetzliche Enthuellung dieser Wahrheit der Wahrheiten, die sie fuer den Menschen ist, hervorgerufen wird.<< (Lings, 1990, S. 37).
(62) Vgl. Lings, 1990, S. 32-37.
(63) Lings, 1990, S. 85.
(64) Vgl. Lings, 1993, S. 33.
(65) Vgl. Lings, 1990, S. 118.
(66) Vgl. Schimmel, 1995, S. 208f..
(67) Vgl. Lings, 1993, S. 145.
(68) d.h. "’ALLAH"
(69) Qur'an 11:17.
(70) Qur'an 24:35.
(71) Lings, 1993, S. 54-56.
(72) Lings, 1993, S. 87.
(73) Vgl. Lings, 1993, S. 87.
(74) Vgl. Lings, 1993, S. 88.
(75) Vgl. Lings, 1993, S. 89f.. Uebersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche von mir.
(76) Vgl. Lings, 1993, S. 90-102.
(77) Vgl. Lings, 1993, S. 98.
(78) Vgl. Lings, 1993, S. 107f..
(79) Vgl. Lings, 1993, S. 108.
(80) Vgl. Lings, 1993, S. 110, 112f..
(81) Vgl. Lings, 1993, S. 114f..
(82) Vgl. Lings, 1993, S. 111-113.
(83) "Rahimahu Llah" von Frithjof Schuon in "Cahiers du Sud", August/September 1935, zitiert von Lings, 1993, S. 116f.
(84) Al-'Alawi, 1981, S. 382.
Literaturverzeichnis
Ad-Darqawi, Mawlay Al-Arabi: The Darqawi Way - Letters from the Shaykh to the Fuqara, Cambridge, 1981.
Al-Alawi, Ahmad ibn Mustafa: Diwanu l-’Arifi bi-llahi wa ’d-dalli ‘alayhi l-’ustadhi l-’akbar Ahmad ibn Mustafa Al-Alawi Al-Mustaghanimi, 4. Auflage, Mustaghanim (Algerien), ohne Angabe des Erscheinungsjahres.
Al-'Alawi, Shaykh: Knowledge of God - A sufic commentary on al Murshid al-Mu'in of ibn al-'Ashir, Norwich, 1981.
El Karrouch, Kaddour: Mein Leben zwischen zwei Welten - Marokko und Deutschland, Eigenverlag Kaddour El Karrouch, Duesseldorf (Postfach 160209), 1999.
Lings, Martin: A Sufi Saint of the Twentieth Century: Shaikh Ahmad al-Alawi, 3. Edition, Cambridge, 1993.
Lings, Martin: Was ist Sufitum?, Freiburg im Breisgau, 1990.
Schimmel, Annemarie: Mystische Dimensionen des Islam, 1. Auflage, Frankfurt/Main und Leipzig, 1995.
Steffan, Steff: Heilung des Herzens, 1. Auflage, Bielefeld, 1995.
Topper, Uwe: Sufis und Heilige im Maghreb, Muenchen, 1991.
Amerkung: Das urspruengliche Manuskript wurde am 27. Juni 2001 leicht ueberarbeitet.
Tariqah As-Safinah - 1423 / 2002
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